Sozialer Wohnbau wo bist du ?
- SPÖ Lassnitzhöhe
- 10. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Die letzten Monate haben unser Lebengrundlegendverändert,sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich hat Corona die Menschen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Auch die kürlich bekanntgemachte sogenannte ökosoziale Steuerreform der Bundesregierung wird ihre Auswirkungen zeigen. Insbesondere bei den mittleren und unteren Einkommens- schichten wird es aber nur minimale positive Effekte geben. Und die aus dieser Steuerreform resultierenden Mindereinnahmen werden sich bei den Ertragsanteilen der Städte und Gemeinden negativ auswirken. Städte- und Gemeindevertreter*innen befürchten einen Rückgang der Ertragsanteile in der Höhe EUR 2,5 Milliarden bis 2025!
Dadurch wird sich die Finanzierungslücke in den Gemeinden weiter vergrößern und es könnte somit zu Leistungskürzungen als auch Investitionsaufschub auf kommunaler Ebene kommen. Um Menschen in dieser schwierigen Zeit mit leistbarem Wohnen versorgen zu können, sollten sich Gemeinden die Rolle der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) näher vor Augen führen. Diese bieten seit über 100 Jahren leistbares Wohnen und erfüllen damit eine wichtige sozialpolitische Aufgabe. In diesen gemeinnützigen Wohnungen, im Volksmund auch Genossenschaftswohnungen genannt, leben in Österreich rund 1,3 Mio. Menschen. Diese Genossenschaftswohnungen sind durchschnittlich 20% günstiger als jene von gewerblichen Vermietern, sie unterliegen strengen Kontrollen eines Revisionsverbandes, der auf Kostenwahrheit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit der Unternehmen achtet. Die 185 GBVs sind Konjunkturmotor in der Baubranche und schaffen Arbeitsplätze. Sie investierten in 2020 EUR 4 Mrd. in den Neubau von 19.000 Wohnungen und die Sanierung von 7.000 Wohnungen. 65% der Wohnungen sind an Fernwärme angeschlossen und erfüllen damit auch das wichtige Kriterium der Nachhaltigkeit. In diesem Zusammenhang sei auch wiederum auf die Problematik der Leerstände von Objekten in Ortsker- nen hingewiesen. Diesbezüglich be- steht bereits seit einigen Jahren für Gemeinden die Sanierungsoffensive zur Belebung von Ortskernen – das heißt, der Ankauf von Gebäuden in zentraler Ortslage wird durch das Land Steiermark gefördert, wenn dadurch leistbarer Wohnraum geschaffen wird. In etlichen steirischen Gemeinden wurden solche Projekte bereits umgesetzt. Im September 2021 kam es zur Ausweitung dieser Förderung auch auf gemeinnützige Bauvereinigungen.

Es wäre also wünschenswert, wenn unsere Gemeinde dem Thema Leerstand von Objekten im Ortskern mehr Aufmerksamkeit widmen würde. Ideen zur Wiederbelebung werden in anderen Gemeinden längst diskutiert, etwa in Form einer Leer- standsabgabe oder Ankauf durch die Gemeinde und Weitervermietung zu günstigen Konditionen an bedürftige Bürger*innen.
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